Eine Bewertung von Fosfomycin nach EUCAST ist nur noch für E. coli bei Harnwegsinfektionen möglich.
Es erfolgt keine Messung von Fosfomycin mehr bei allen übrigen Erregern.
Hintergrund
Die EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) hat mit der neuen Version 14.0. den Grenzwert von Fosfomycin überarbeitet1.
Die Festlegung von Grenzwerten und deren Bewertung in „S“, „I“ oder „R“ beruht auf klinischen Daten, die zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen minimaler Hemmkonzentration (MHK) und der klinischen Wirksamkeit gibt. Für Fosfomycin liegen keine Daten vor, die diesen Zusammenhang zeigen.
Die einzige Ausnahme stellt E. coli bei Infektionen, die von den Harnwegen ausgehen, dar.
Für alle anderen Spezies wurden keine Grenzwerte festgelegt, d.h. Fosfomycin wird nun weder getestet noch auf dem Befund reportiert werden.
Darüber hinaus wurde Fosfomycin i.v. auch in der Kombinationstherapie bei verschiedenen Infektionen eingesetzt. Tatsächlich kann die Kombination mit Fosfomycin unabhängig von der Fosfomycin-MHK die Effektivität des Kombinationspartners steigern und einen synergistischen Effekt für z.B. Infektionen mit P.aeruginosa, K.pneumoniae, A. baumanii-Komplex erzielen. Es gibt aber derzeit keinen Parameter, der diesen Effekt vorhersagen könnte. Deswegen soll bei einer geplanten Kombinationstherapie die MHK von Fosfomycin nicht getestet werden.
Für Rückfragen steht Ihnen das Team der Mikrobiologie gern zur Verfügung.
1EUCAST guidance on use of fosfomycin i.v. breakpoints, 28.05.2024